K.I.E.L. Das Kieljournal zu Besuch im Lifegarten Kiel

K.I.E.L. Das Kieljournal zu Besuch im Lifegarten Kiel

Der folgende Text wurde von Frau Staub des Magazins “K.I.E.L. Das Kieljournal” geschrieben. Der Original-Beitrag mit vielen Fotos ist auf der Facebook-Seite des Kieljournals unter diesem Link zu finden: Die Lifegärten in Kiel-Ellerbek.


Aus der Rubrik UNZENSIERT
Heute: Die Lifegärten in Kiel-Ellerbek
Text: Sonja Staub

Am 27.10.2020 machten wir uns auf den Weg zu einer Exkursion in die Lifegärten in Kiel-Ellerbek. Wohlgemut starteten wir unseren Ausflug in großer Runde unter Berücksichtigung der Coronaregeln. 12 neugierige Personen, ausgestattet mit Kaffee und Tee, (dank unserer fürsorglichen Leitung: Rebecca) Schnell ließen wir Straßen und viel Zivilisation hinter uns. Schon befanden wir uns auf dem Naturlehrpfad mit interessanten Schaukästen, die ansässige Flora und Fauna zeigten, sicherlich beste Grundlage für einen weiteren Ausflug.

Eine Teilnehmerin führte uns dann in den ersten Garten, der ein Waldgarten im Werden ist. Wir wurden von zwei Frauen empfangen, in Coronazeiten können Begrüßungen zum Problem werden, ein zaghaftes Winken, ein Kopfnicken, ein Lächeln. Rebecca erlöste uns, indem Sie das Wort ergriff und uns mit Vornamen vorstellte. So wurde das Eis gebrochen.

Tanja, eine der Gartenbesitzerinnen begann mit einer Führung, die durch Faunavielfalt beeindruckte und überzeugte. Wir erhielten einen kleinen Einblick in die Permakultur. Die nachhaltige Landnutzung, die die Artenvielfalt erhält und die Natur schont. Büfett für Mäuse, die Pilzfarm, von den Gärtnerinnen anders gedacht. Mais war eine Köstlichkeit für Schnecken, der musste dann noch neu ausgesät werden. Im Laufe der Führung erfuhren wir, dass der „Waldgarten“ vor drei Jahren noch Brachland war, hier steckt wirklich viel Arbeit drin. Etliche gepflanzte Bäumchen zwischen Rasenflächen, die sich selbstständig gebildet hatten. Tanja führte mit berechtigtem Stolz ihre selbstgebaute Toilette vor, die mich gedanklich in die sechziger Jahre zurückversetzte. Fäkalien in fester und flüssiger Form werden in zwei Behältern aufgefangen. Flüssiges wird mit Wasser verdünnt und als Dünger eingesetzt. Festes wird über zwei Jahre kompostiert und ebenso verwendet.

Dann ging es in den zweiten Garten, der ebenfalls so einiges zu bieten hat. Gut befestigte Wege führen in verschiedene Abteilungen, z. B. ein kleiner Teich, eine Badewanne, ein Beet im Holzbett. Hier stießen zum Teil ausrangierte Dinge auf neue kreative Verwendung. Hinter Ziergras „versteckt“ sich ein Buddha. Und dann noch die Leckereien, wer aß schon mal Minikiwis (Bayern oder auch Weiki Kiwis genannt)? Ganz gewiss ein weiteres Highlight, überzeugend im Geschmack. Im Gewächshaus sahen wir kleine blaue Weintrauben, die unbedingt probiert werden mussten: sehr schmackhaft. In den Beeten Mangold, Borretsch und Minze, um wirklich nur einige hervorzuheben. Die Fotos belegen die Vielfalt.

Zum Ende gingen wir zurück in den Waldgarten, dort gab es eine Bühne und verschiedene Sitzecken. Die Bühne inmitten des Gartens ein eindrucksvolles Ambiente, das einlädt zu musikalischen Events, Tanzdarbietungen oder Lesungen aller Art.

Unsere Gruppe verteilte sich, Gespräche, Gelächter und dazu eine vegane Suppe mit Gewürzen und Gemüse aus den Gärten, u. a. Rote Beete und Mangold. Zugegeben wurden lediglich Bohnen und Zwiebeln. Wie friedlich hier alles ist, jeder Kummer und alle Sorgen wurden beim Betreten an der Gartenpforte abgegeben. Ein unvergesslicher Ausflug, der ganz bestimmt im Frühling wiederholt werden sollte, und den wir Gruppen uneingeschränkt empfehlen können.

© K.I.E.L. Das Kieljournal

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